Benefizkonzert des Bayerischen Staatsorchesters am 21. Dezember um 19 Uhr im Dom

2023 feierte das Bayerische Staatsorchester sein 500-jähriges Bestehen. Seinen Abschluss findet das Jubiläumsjahr am 21. Dezember mit einem Benefizkonzert im Dom Zu Unserer Lieben Frau. Unter der Leitung von Vladimir Jurowksi wird das Bayerische Staatsorchester, gemeinsam mit dem Münchner Bach-Chor und einem hochkarätigen Solistenensemble, Johann Sebastian Bachs Missa h-Moll BWV 232 I in der Fassung von 1733 zu Gehör bringen.

Für das Bayerische Staatsorchester geht ein besonderes Jahr zu En-de: 2023 feierte es sein 500-jähriges Bestehen, denn 1523 lässt sich am bayerischen Hof die einsetzende Professionalisierung des Musikerpersonals feststellen, und der europaweit bekannte Ludwig Senfl wurde als Leiter der damaligen Hofkantorei als Keimzelle des Bayerischen Staatsorchesters engagiert. Auf dessen Leistungen aufbauend setzte das Ensemble bald zu einem ersten Höhenflug an, als Orlando di Lasso als Kapellmeister und Komponist die musikalischen Geschicke lenkte.
Um die von Tradition, Vielfalt und musikalischer Exzellenz geprägte Geschichte dieses Klangkörpers zu feiern, wurde das Jahr mit einem Festakt eröffnet, dem zahlreiche Akademie- und Kammerkonzerte ebenso wie zusätzliche Veranstaltungen folgten, zum Beispiel ein Konzert in der Isarphilharmonie sowie eine groß angelegte Europa-Tournee im September in Städten wie Wien, Paris und London. Stets stand dabei das Bayerische Staatsorchester im Rampenlicht jenseits des Orchestergrabens. Die Jubiläumswebsite 500.staatsorchester.de dokumentiert seit Jahresbeginn diese Konzerte, stellt Orchestermitglieder vor und informiert über zentrale Uraufführungen, musikalische Leiter und historische Dokumente der vergangenen fünf Jahrhunderte.
Seinen Abschluss findet das Jubiläumsjahr im Dezember mit einem Benefizkonzert im Dom Zu Unserer Lieben Frau in München. Für dieses Ereignis geht das Orchester zu seinen Wurzeln als Teil der Hofmusik zurück, wo im Zentrum seines Wirkens neben weltlichen Anlässen wie Tafelmusiken und Festbegleitung vor allem die Kirchenmusik stand. Hofkapelle und Hofkantorei waren gemeinsam die musikalischen Träger der höfischen Gottesdienste. Nun interpretiert das Bayerische Staatsorchester, gemeinsam mit dem Münchner Bach-Chor (Einstudierung: Johanna Soller) und einem hochkarätigen Solistenensemble, Johann Sebastian Bachs Missa h-Moll BWV 232 I in der Fassung von 1733 – eine Messe, mit der er sich beim frischgekrönten Kurfürsten Friedrich August II. (als August III. auch König von Polen) um den Titel eines „Compositeurs bei der Hof Capelle“ in Dresden bewarb. Anderthalb Jahrzehnte später ging das aus den Sätzen Kyrie und Gloria bestehende Werk nur unwesentlich verändert in die große h-Moll-Messe auf. Die Fassung der Missa von 1733 wird erst seit wenigen Jahren als eigenständige Komposition neu gewürdigt. Als Schlusspunkt des Orchesterjubiläums wird diese Komposition nun in einem Benefizkonzert zugunsten von Kultur-Raum München e. V. aufgeführt, einer Einrichtung, die Menschen mit geringem Einkommen ermöglicht, vielfältige Kulturveranstaltungen kostenlos zu besuchen. Das Konzert am 21. Dezember 2023 im Münchner Dom Zu Unserer Lieben Frau dirigiert Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski, die Solopartien singen aktuelle und ehemalige Ensemblemitglieder der Bayerischen Staatsoper und ihres Opernstudios: die Sopranistinnen Elsa Dreisig und Tara Erraught, der Tenor Jonas Hacker und der Bass Paweł Horodyski.